Brauchtumstage 2006 am Hof Bögel-Windmeyer
Brauchtumstage 2006 am Hof Bögel-Windmeyer

Heimat- und Brauchtumsverein Ibbenbüren e.V.


Haus des Heimat- und Brauchtumsvereins
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Am Sportzentrum 30, 49477 Ibbenbüren

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15.09.2008 -
Brauchtumstage am Hof Bögel-Windmeyer





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15.09.2008 - Hof Bögel-Windmeyer: Tour durch längst vergangene Tage - Bericht der IVZ
  

Hof Bögel-Windmeyer: Tour durch längst vergangene Tage

-tön- Ibbenbüren. In monotonem Rhythmus kracht ein Schmiedehammer auf den Amboss. Wie ein Pulsschlag ist das metallene Geräusch schon von weitem hörbar. Jenseits des heißen Schmiedefeuers poltert ein hölzernes Ungetüm und spuckt an der hinterseite staubiges Stroh aus. Von der Fachwerkhütte auf der kleinen Anhöhe dahinter steigt jedem der Duft frisch gebackenen Bots in die Nase.

Das einfache Leben in der Zeit der 1930er bis 1960er Jahre konnten die zahlreichen Besucher des Brauchtumstages am Wochenende auf dem Hof Bögel-Windmeyer nachfühlen. Die schon seit fast zwanzig Jahren vom Ibbenbürener Heimatverein veranstaltete Erlebnisausstellung ist längst Tradition und fasziniert Jung und Alt gleichermaßen. Unterstützt wurde der Heimatverein in diesem Jahr wieder vom Familienkreis 95. Für Thomas Grundschöttel, Vorsitzenden des Heimatvereins, ist es vor allem wichtig, der jüngsten Generation ein Bild davon zu vermitteln, wie mühselig früher manches war, was uns heute so alltäglich und selbstverständlich erscheint. „Damals waren fast alle Selbstversorger“, erklärte er. „Da musste alles in Kleinstarbeit selbst gemacht werden - vom Spinnen bis hin zum Schweineschlachten.“ Eine bittere Zeit sei es aber deswegen noch lange nicht gewesen: „Die Leute hatten zwar viel zu tun, aber die Zeit war trotzdem ruhiger als heute, weniger hektisch und sehr gesellig“, findet Grundschöttel.

27 Aussteller gaben am Samstag und Sonntag einen Einblick in die unterschiedlichsten Facetten des damaligen Alltags; da wurden im Dreschkasten Getreideähren vom Korn getrennt, Brote gebacken, Puppenkleider gestickt, Glasfiguren geblasen, Körbe geflochten. Dabei durften Kinder wo es ging tatkräftig mithelfen, zum Beispiel das Ibbenbürener Wappen zu schiefern oder das Schmiedefeuer anzufachen. Beim Filzen erklärte Monika Keyser den Kindern, wie schwierig es ist, Wolle auf natürliche Weise blau zu färben. Der Spruch „Hexen und Blaufärben kann ich nicht“ komme nicht von ungefähr, schließlich müsse man die Schafwolle stundenlang in Urin einweichen, damit es funktioniert. Das habe sie sogar ein einziges Mal selbst ausprobiert: „Es hätte auch fast funktioniert, aber noch einmal mache ich das nicht!“

Selbstgemachtes Spielzeug und Textilien verkauften Hilde Otte und Hedwig Laumann vom Leprakreis Nordwalde. Mit dem Geld soll ein Brunnenbauprojekt in Äthiopien unterstützt werden. Auch der Förderverein des Stadtmuseums machte an einem Stand auf sich und das Museum aufmerksam. Alfons Beier zog mit blauem Hemd (das zeigt, dass er verheiratet ist) und Korbgeflecht auf dem Rücken als waschechter „Kiepenkerl“ von Stand zu Stand. Die Eier, die mit jedem Schritt in der Kiepe auf dem Strohbett federten waren allerdings dann doch nur noch aus Plastik. Stattdessen verteilte er Einladungszettel zum plattdeutschen Gottesdienst, den Pastor Hubert Oelgemöller am Samstagabend auf dem Hofgelände hielt. Er selbst erinnert sich noch an den Brauch, als Krämer mit ihrer Kiepe von Hof zu Hof zogen. „Als ich klein war hatten die aber schon immer ein Pferd mit Wagen“, so Beier.


Quelle:IVZ vom 13.09.2008 - Von Simon Tönies
IVZ Online Fotostrecke >>> http://foto.ivz-online.de/fotostrecke/Ibbenbueren/Brauchtumstage_in_Ibbenbueren/195850/3.html

 


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Letzte Aktualisierung - 01.04..2010
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